Alles über den modernen Mann

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Bestehend aus den drei Buchstaben A, M und N wird der Begriff zusammengesetzt. Einer der vielen Begriffe, die sich aus nur drei Buchstaben zusammensetzen, was sich allerdings, angesichts der Gesamtlänge des vorliegenden Wortes, als weniger erstaunlich erweist.

Im Hinblick auf die Genderdebatte ist es fraglich, ob der Begriff überhaupt noch eine Daseinsberechtigung hat. Vielleicht sollte wenigstens in Betracht gezogen werden, den Artikel genderneutral an das Wort „Mann“ zu binden, also in Zukunft: „Das Mann“ zu verwenden. Um jetzt an dieser Stelle nicht in das Fettnäpfchen zu treten: Dies würde dann auch für das Wort „Frau“ gelten, sprich „Das Frau“.

Allerdings sind wir Deutschsprachigen auch gerne sehr konservativ, sodass es vielleicht doch besser wäre den Begriff so zu belassen. Und vielleicht doch eher zurück zur mittel-und althochdeutschen Schreibweise mit nur einem n als „man“ zurückzukehren.

Ist das noch von Bedeutung?

So, dann wäre das grammatikalische ja erstmal geklärt. Wie sieht es jedoch mit den verschiedenen Bedeutungen aus?

  1. erwachsene Person männlichen Geschlechts
  2. Ehemann (hebt weniger die gesetzmäßige Bindung als die Zusammengehörigkeit mit der Frau oder dem Mann hervor)
  3. Lehns-, Gefolgsleute
  4. (salopp) als burschikose Anrede, ohne persönlichen Bezug in Ausrufen des Staunens, Erschreckens, der Bewunderung

Abermals im Hinblick auf die Genderdiskussion, müssen wir entweder einen äquivalenten Begriff für alle anderen Geschlechter finden oder den Begriff „Mann“, sowie „Frau“ eliminieren.

Gleiches gilt für Ehemann. Obwohl hierbei das Ausweichwort: Eheleute als möglicher Kompromiss angesehen werden kann. Es müsste lediglich einen Singular, wie bspw. „Eheleut“ geben.

Die dritte Bedeutung entspringt allem Anschein nach der Geschichte und kann und darf uns, den geschichtsaffinen Deutschen, kein Dorn im Auge sein. Außerdem ist Sie heutzutage von solch seltenem Gebrauch, dass hier ein Gendern ausgelassen werden kann. Also alles okay.

Und zu guter Letzt der Ausruf: „Mann!“. Auch hier sehe ich kein Problem. Der genannte Ausruf ist schon seit langem im alltäglichen Sprachgebrauch wiederzufinden und durch die Abkopplung des Geschlechts, dürfte hierbei auch niemanden auf die Füße getreten werden.

Ganz ähnlich verfahren wir mit den Begriffen Frau, Junge, Mädchen etc.

Moderne Zeiten

Im letzten Absatz habe ich dann geschrieben, dass der Begriff vielleicht gar keine Daseinsberechtigung mehr hat. Und warum ist das so?

Wenn jetzt eine Dame (oder natürlich ein Herr (oder sonstiges)) nach einem „richtigen Kerl“ suchen, was wollen diese Menschen dann?

Eine bärtigen, muskelbepackten, Motorradfahrer, bei dem alle schauen, wenn er die Bar betritt und, der sich nach der Bestellung eines Whiskeys ohne Eis, erstmal eine Kippe mit seinem mit Adlern verzierten Zippo ansteckt? Klar, genau so einen!

Nicht.

Prototyp „richtiger Kerl“ gibt es nicht mehr. Irgendwie klar, das stand mal für eine Art Mann, die handwerkliches Geschick haben, roh und derb sind und gerne mit den Händen arbeiten. Das kann man doch so grob unterschreiben, oder?

Doch was hat sich geändert?
Na ja, zuersteinmal haben sich vielleicht unsere Ansprüche grundlegend verändert. Vielleicht doch ganz cool, wenn der „Kerl“ sich noch über mehr unterhalten kann als über verschiedene Schraubentypen und Fußball. Vielleicht aber auch nicht, wenn das natürlich genau dein Ding ist: cool. 

Das spricht dann vielleicht nicht gerade diese coole, neue, hippe „Sapiosexuelle“-Bewegung an, die einfach total auf Intelligenz und Wissen etc. stehen, aber hey, es gibt auch intellektuelle „richtige Kerle“.

Okay, bevor ich mich hier jetzt in der Lobpreisung verschiedener Attribute des männlichen Geschlechts verrenne, möchte ich einfach klar stellen, dass es einen Prototyp „richtiger Kerl“ nicht gibt. Auch aus dem Grund, weil jeder seine eigene Vorstellung davon hat. Und aus dem Grund, dass es heute so eine Vielzahl von Attributskombinationen eines Menschen gibt, dass es sowieso schwer wird Träger von bestimmten Attributen zu klassifizieren.

Mann oder Maus?

Weiterführend heißt das auch für uns Jungs und Männer, dass wir immer ein „richtiger Kerl“ sind, wenn wir uns einfach so fühlen. Mann braucht nicht viele Tattoos zu haben, durchtrainiert zu sein und Motorrad zu fahren. Wenn du allerdings so sein willst: Hau rein!

Viele Menschen behaupten ja auch, dass dem männlichen Geschlecht die Vorbilder ausgehen. Bei den Meisten Jungs ist das meist der Vater. Aber der muss es natürlich nicht sein. Auch andere Männer können Vorbild sein. Eher weniger findet man diese in der unmittelbaren Umgebung und kennt diese persönlich. Wenn es also nicht gerade Vater, Bruder, Onkel, Opa, Nachbar o.Ä. ist, wer könnte das sein?

Durch unseren Werdegang hindurch werden wir häufiger von Frauen betreut als von Männern. Bspw. in Kindergarten und Schule. Das Ändert sich dann an der Uni, wo doch schon sehr viele Männer und beachtlich wenige Frauen dozieren. Gut, die wenigsten werden den Beruf „Erzieher, Lehrer, Dozent“ als beruflich attraktiv empfinden und so kommt es vielleicht, dass wir uns in der großen weiten Welt nach einem passenderen Vorbild als umsehen.

Politik beispielsweise.

Ach ne halt, da sind alle Männer irgendwie ein bisschen beschränkt. Wer wählt die Deppen eigentlich noch?

Also doch eher Hollywood etc.? Auch jetzt irgendwie ungünstig. Die Industrie verbreitet ja sowieso nur Halbwahrheiten. Ist jetzt nicht so die beste Option zu versuchen, das auf die Realität zu übertragen. Es kommt auch noch hinzu, dass gefühlt alle Menschen in Film und Fernsehen, massive psychische Probleme zu haben scheinen und einfach total zerüttet sind. #sowillichsein 🙂

Ja also alles eher suboptimal. Muss man halt sein eigener Mann sein, wa? Oder sich so einen coolen Influencer (wie ich es bin) raussuchen und diesem nacheifern….

Und nun?

Fraglich. Ja also alles nicht so geil, ne? An dieser Stelle, weiß ich auch nicht mehr so recht weiter. Ich hoffe ihr denkt da mal drüber nach.

An alle Männer, vielleicht mal darüber nachdenken, wem ihr nacheifert, ob das realistisch ist und warum ihr das macht. Ja, hauptsächlich warum. Das kann motivieren und dabei helfen, seine Ziele zu erreichen. Aber das „Warum“ ist einfach wichtig. Warum der Typ? Oder halt die Frau oder wer auch immer, um hier gendergerecht zu bleiben.

Und keine Sorge, du bist ein Mann, wenn du dich so siehst. Fertig aus.

Mit diesen total inspirierenden Worten verlasse ich euch für heute und ich hoffe wir sehen uns nächste Woche wieder. Selbe Zeit, selber Ort!

Bis dahin, bleibt auf Umwegn!

Lorenzo

unsplash-logo„Suit up“ Photo by Ben Rosett unsplash-logo„Bearded dude“ Photo by Jakob Owens

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Von UMWEGN

Seit 2016 schreibe ich nun auf UMWEGN. Das alles startete in Begleitung zu meinem Buch und mehr als ein Experiment. Mittlerweile möchte ich das Buch, den Blog oder den Podcast nicht mehr missen. Auf UMWEGN geht es um Gesellschaft, Kommunikation, Selbstentwicklung und hin und wieder um philosophisches. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

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