Ich habe einen Produktivitäts-Kater!

Produktivitäts Kater: Person schlafend im Bett
Photo by Kinga Cichewicz on Unsplash

Irgendwie ist es recht witzig. In letzter Zeit habe ich viel über Produktivität geschrieben und wie man mit diesem oder jenem Tipp mehr erledigen kann. Viele dieser Tipps habe ich selbst ausprobiert und sie haben mir dabei geholfen, tatsächlich produktiver zu sein.

Und dann stolper ich mir nichts dir nichts in einen Abgrund. Einen Abgrund der Unproduktivität, Demotivation und Lustlosigkeit.

Ich bin nicht schlecht drauf oder müde oder ähnliches, ich bekomme nur einfach irgendwie nichts geschafft. Essen, Trinken, Schlafen, viel am Handy chillen, bekomme ich gerade noch hin. Aber das kann es doch nicht gewesen sein, oder? ODER?

Ich habe im heutigen Blogbeitrag einfach mal meine Reise so gut es geht beschrieben und denke du wirst dich hier und da sicherlich wiederfinden. Schreib mir doch gerne in die Kommentare, was du machst, um aus solch einem Abgrund wieder herauszufinden!

Wie bin ich hierher gekommen?

Unproduktivitäts Abgrund
Photo by Eric Muhr on Unsplash

Frage ich mich mehrmals. Denn ich möchte ja irgendwie auch wieder heraus. Am naheliegendsten ist es doch auf dem selben Weg auf dem ich gekommen bin. Doch es scheint mir, als ob es einfach von heute auf morgen passiert wäre.

Jetzt im nachhinein, meine ich den Auslöser beziehungsweise die Auslöser identifiziert zu haben.

Es handelt sich, wie so oft um mehrere Dinge, die sich zu einer Treppe in meinen Abgrund verbinden. Da wäre zum Einen das mehrtägige Nichtstun aus etwaigen Gründen. Das kann ein Kater sein oder auch einfach Bequemlichkeit, weil man es halt einfach kann. Stichwort Komfortzone. Zum Anderen wäre da ein Gefühl der Überwältigung.

Nach all den Produktivitätstipps und vorgenommenen Gewohnheiten und all den Plänen dazu, fühle ich mich einfach überwältigt. Ich möchte zwar in manchen Momenten am liebsten alles auf ein mal ändern. Und ein bisschen hier von und ein bisschen davon, bekomme ich auch noch in meinen Tag gequetscht, aber nun mal nicht auf Dauer. Dass mir das immer erst danach bewusst wird, ist natürlich schlecht.

Aber das scheint wie mit dem Kater zu sein. Am nächsten Morgen schwört man sich nie wieder so viel zu trinken. Solange eben bis man eines Tages wieder aufwacht und abermals völlig verkatert ist.

Ein weiterer Schritt in meine Abgrund gehe ich mit dem Gefühl nicht wirklich zu wissen, warum ich das alles mache, was ich mache. Der allgegenwärtige und stets hinterfrage Sinn des Lebens fehlt.

Daran anknüpfend dann auch die Frage, was ich überhaupt als nächstes tun soll. Es hat doch alles keinen Sinn und Grund und warum mach ich das nochmal genau? Ach ja, unklar.

Wie komm ich da wieder heraus?

Ja, das möchte ich doch die ganze Zeit eigentlich wissen. Nachdem ich jetzt also die Stufen der Demotivationstreppe identifiziert habe, kann ich sie vielleicht auch wieder nutzen um aus diesem Abgrund herauszufinden.

Es ist klar, dass ich den Sinn des Lebens nicht einfach so finden werde. Er wird mir nicht in die Hände fallen und generell gehe ich auch eher davon aus, dass er sich mir im Laufe meines Lebens erschließen wird. Das ist auch eher das kleinste Problem.

Viel wichtiger ist es, genau so, wie ich oft nichts gemacht habe an Tagen und sich quasi daraus eine Gewohnheit geformt hat, nun eben, oft viel machen muss. Natürlich mit meinem „Learning“ im Hinterkopf, dass ich nicht zu viel machen darf.

Es gilt eine aktive Gewohnheit zu formen. Jeden Tag ein bisschen. Slow and Steady wins the race, richtig? Und dann, wenn das gut über lange Zeit funktioniert, dann kann man upgraden. Das hört sich doch sehr vernünftig an. Damit, sollte es doch eigentlich machbar sein, täglich ein bisschen produktiv und dauerhaft aktiver zu sein. Der Abgrund sollte damit überwunden sein und auch falls ich mich mal wieder darin finde, sollte ich doch so wisse, wie ich wieder herauskomme.

Ich habe nen Produktivitäts-Kater…

Aber so läuft es natürlich nicht. Wen verarsche ich hier eigentlich? Klar, mich selbst.

Vollgas: Flugzeug mit Rauch im Himmel
Photo by Clément Falize on Unsplash

Slow and Steady my ass…. Vollgas! Yeah Veränderung und so geil, Produktivität nice und immer immer mehr davon! Whoop Whoop!

Ich hab’s dir ja gesagt. Es ist wie mit dem Kater und dem Alkohol. Ich kann mich dann irgendwie nicht zügeln. Dann muss es wieder die maximale Produktivität sein, fast, als ob ich die verschlafene Zeit, die ich im Abgrund war, wieder aufholen wollen würde. Dabei weiß ich doch, dass das gar nicht möglich ist.

Ach ja, was mach ich jetzt also? Sport, Uni, Blog, nebenbei viel Lesen meinen Haushalt und so weiter und so fort. Ich seh den nächsten Abgrund schon lauern.

Gegen Ende dieses Blogbeitrags beschleicht mich das Gefühl, dass ich weniger in einem Abgrund war, als vielmehr einen Produktivitäts-Kater erlitten habe. Oder auch einen Mini-Burnout vielleicht? So, dass es irgendwie nervt, aber auch irgendwie nicht so schlimm ist und man wieder herauskommt.

Vielleicht brauchte ich diese Pause auch einfach und jetzt geht es gestärkt aus der Pause, wieder weiter.

Hach, wie du merkst bin ich immer noch ein wenig durcheinander. Vielleicht stecke ich noch ein wenig im Katertag und muss meine Gedanken noch etwas sortieren.

Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben nicht wieder einen Kater zu bekommen. Wie und ob ich das schaffe erfährst du natürlich hier.

Wenn du noch weitere Tipps hast oder der Beitrag dir einfach gefallen hat, dann lass mir doch gerne unten ein Kommentar da!

Bis dahin, vielen dank fürs Lesen und

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Von UMWEGN

Seit 2016 schreibe ich nun auf UMWEGN. Das alles startete in Begleitung zu meinem Buch und mehr als ein Experiment. Mittlerweile möchte ich das Buch, den Blog oder den Podcast nicht mehr missen. Auf UMWEGN geht es um Gesellschaft, Kommunikation, Selbstentwicklung und hin und wieder um philosophisches. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

5 Kommentare

  1. Ja, ist es nun ein nur für kurze Zeit andauernder Kater oder doch ein Abgrund, in den man aufgrund der Perspektivlosigkeit gefallen ist? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es Leute gibt, die Ziele haben und drauf losarbeiten, weil sie wissen, wofür. Es gibt aber auch Leute die kein Ziel haben und diese spalten sich wiederum in zwei Gruppen auf: die einen sind produktiv obwohl sie nicht wissen, wofür, weil man es eben einfach so macht, weil man produktiv zu sein hat; die andere Gruppe hat kein Ziel, keine Perspektive, weiß einfach nicht, wozu das alles und stagniert in ihrem Tun. Zu dieser Gruppe gehöre auch ich und es fällt mir schwer, einen Weg hinaus zu finden. Man hangelt sich von Deadline zu Deadline, aber irgendwas fehlt und man weiß nicht was. Man kann schon selbstdiszipliniert sein, man kann schon einfach machen, stimmt schon. Aber wenn das „wofür“ fehlt, macht man es nur mit halbem Herzen und mit nur halb so viel Spaß. Die Antriebslosigkeit ist lähmend, aber was tun? Wenn es doch nur ein Patentrezept gäbe…

    1. Hey Asal!

      Erstmal, Danke für deinen Kommentar.

      Interessante Überlegung mit den zwei Gruppen. Da hast du vermutlich recht, wobei wir allerdings auch in die Überlegung mit einfließen lassen müssen, dass man die beiden Gruppen auch wechseln kann.

      Das hilft uns natürlich nicht dabei, aus der Unproduktivität herauszukommen und schon gar nicht dabei das übergeordnete Ziel zu erreichen und endlich zu finden, was wir im Leben wirklich wollen.

      Ich bin ebenfalls noch auf der Suche nach dem Patentrezept, nur leider konnten mir etliche TED oder etwaige andere Youtube Videos noch nicht dabei helfen. Sobald ich was finde, werde ich es dir sagen! 🙂

      Es scheint mir am wahrscheinlichsten, dass einige Menschen einfach mehr Glück hatten und ihr Lebensziel früh in ihrem Leben finden konnten. Wir anderen werden wohl weiter die Suche zu unserem Ziel machen müssen, bis wir etwas anderes gefunden haben, was wir verfolgen können.

      Ein schweres Thema, auf das es wohl aktuell keine Lösung gibt. Ich hoffe du findest dein „Wofür“!
      Ansonsten kann ich dir nur eins mit auf den Weg geben:

      Bleib auf UMWEGN! 🙂

      Liebe Grüße

      Lorenzo

  2. Hallo,
    kann es sein, dass ihr (jungen Menschen) zu viel von euch verlangt? Ich verstehe eure Argumente, euer Suchen nach dem großen Ziel, aber ich finde, es reicht zunächst ein kleines Ziel, ein Feinziel, sonst blockiert man sich selbst.
    Ist es nicht so, dass wir einen Weg einschlagen (ein vages Ziel), aus welchen Gründen auch immer und merken dann, dass dieser Weg nicht ganz richtig für uns ist, das heißt wir müssen unser Oberziel nachjustieren – das müssen wir, aber nicht sofort, aber irgendwann.
    Dann gehen wir den eingeschlagenen Weg weiter – die kleinen Zwischenziele (vielleicht von deadline zu deadline-warum nicht?)- bis zur nächsten Wegkreuzung. das kann zum Beispiel ein Abschluss sein oder auch nicht. Und da können oder müssen wir uns neu entscheiden, welchen Weg wir weitergehen. Vielleicht ergibt sich da, an dieser Weggabelung unser großes Ziel oder noch nicht.
    Auf jeden Fall, wenn man den eingeschlagenen Weg ohnehin schon geht, dann kann man ihn auch gut gehen- so gut wie möglich- auf jedem Weg erweitern wir unser Wissen, unsere Erfahrung und ich kann behaupten, wenn man sich intensiv mit etwas beschäftigt, was einem zuerst ziemlich langweilig und sinnlos erschien, kann bei stärkerer Durchdringung der Sache, diese plötzlich spannend sein. KANN, muss nicht immer, aber die Chance ist groß und plötzlich macht es mehr Spaß und die Motivation kommt zurück.
    Und noch etwas , leider gibt es sehr viele Blender und Schwätzer, die vielleicht behaupten, sie hätten das große Ziel- haben sie es wirklich? Oder haben sie noch gar nicht reflektiert, ob sie das, was sie tun, überhaupt wollen und stellen es nur so dar.
    Das Leben hält keine Patentrezepte parat, Zufriedenheit und Sinn erwachsen im Tun, im Ausprobieren im Hinterfragen und auch im dauernden Nachjustieren. In diesem Sinne frohes Schaffen.

    1. Hey Hey,

      erstmal dank für deinen Kommentar! 🙂

      Vielleicht werden wir von diesen „Blendern und Schwätzern“ so beeinflusst, dass auch wir uns denken: Hey, ich brauch ein großes Ziel!

      Möglicherweise ersuchen wir in dem nicht vorhandenen großen Ziel auch die Motivation für unsere kleinen Ziele. Die allseits bekannte Frage: Warum mach ich das überhaupt? stellt sich uns immer und immer wieder und wir finden schlichtweg keine Antwort darauf. Das frustriert.

      Dass die Frage ein Leben lang unbeantwortet bleiben kann, möchten wir nur ungern akzeptieren. Schließlich sind wir in einer Zeit aufgwachsen in der es so scheint, als wäre beinahe alles schon erforscht und erklärt. Warum nicht auch mein doch so kleines und scheinbar nur für mich relevantes Ziel im Leben?

      Sich von Weggabelung zu Weggabelung zu hangeln ist der pragmatischte Ansatz. Wichtig dabei ist denke ich, dass man sich stets bewusst machen muss, das man abbiegen darf. Diese Möglichkeit muss man auch nutzen. An jeder Gabelung zu reflektieren kostet etwas Zeit, die man aber für ein ein bisschen klareres Ziel vor Augen opfern sollte.

      Nochmals Danke für den Kommentar, liebe Grüße und
      bleib auf UMWEGN!

      Lorenzo

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