Das Ende der Wissenschaft

Das klingt vielleicht erstmal ganz schön dystopisch: „Das Ende der Wissenschaft“.

Allerdings missfällt es mir ganz und gar nicht, dass wir Menschen es noch nicht vollbracht haben alles gänzlich zu verstehen.

Ist es nicht wundervoll, dass wir immer noch nicht verstanden haben, wie das Gehirn funktioniert, wie oder weshalb dies und jenes im Universum von statten geht und nicht mal unseren eigenen Planeten haben wir komplett erforscht.

Wenn ich mir die Menschheit dann mal so angucke, dann bin ich damit auch ganz glücklich. Wir sehen uns ohnehin schon immer als Krone der Schöpfung. Aber mal ganz ehrlich, es gibt so viele Momente, da denke ich mir:

„Wie kann das sein, dass wir die intelligenteste Spezies sein sollen?“

#BILD #RTL #AFD

Wie auch immer.

Bis dato endet die Wissenschaft aber an irgendeiner Stelle. Wir sind weit gekommen mit unserer Forschung und den gemachten Entdeckungen. Doch früher oder später geraten Wissenschaftler an die Grenzen ihres Metiers.

Dann heißt es:

  • wir haben nicht die Möglichkeiten
  • das ist ethisch nicht vertretbar
  • das ist zu komplex
  • oder es ist zu teuer

Wahrscheinlich gibt es noch zahlreiche weitere Faktoren, die die Wissenschaft einschränken. Diese vier umrahmen das ganze aber ganz sinnvoll.

Das stoppt diese emsigen Wissbegierigen jedoch nicht. Immer weiter wird geforscht. Nach Lösungen, nach Erkenntnissen, aus purer Freude daran.

Das liegt wohl nicht nur daran, dass wir immer weiter denken werden, sondern auch an unserer unstillbaren Neugierde. Der Fakt, dass es noch Ungewisses gibt, liefert einigen Menschen den notwendigen Ansporn. Er gibt ihnen einen Sinn im Leben und sie verfolgen diesen unaufhörlich, immer mit dem Hintergedanken, dass sie ihr Ziel vielleicht nie erreichen werden.

Die Dysto-Utopie

Wer mein Buch gelesen hat, weiß, dass ich gerne Utopien beschreibe, die gleichzeitig auch Dystopien sind. beziehungsweise umgekehrt. Wichtig dabei ist, der Standpunkt von welchem wir das geschilderte Szenario betrachten.

Dementsprechend nun also die Dysto-Utopie des Endes der Wissenschaft:

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Nehmen wir mal an die Menschheit schafft es alles, bis auf das kleinste Rätsel aufzudröseln und zu lösen. Die Stringtheorie bewahrheitet sich, wir finden Heilung für Krebs, AIDS, usw. und wir entschlüsseln eine allgemeingültige Formel, die das Universum beschreibt, Raum und Zeit und so, versteht sich.

Ja, coole Sache oder? hmmm joa geht so.

Einerseits sicherlich interessant, was alles plötzlich möglich wäre. Jedoch stehen solche Entdeckungen meistens unmittelbar mit einer Überbevölkerung der Erde in Verbindung. Wenn wir alle Krankheiten zu heilen vermögen, dann steht uns lediglich der Alterungsprozess oder aber ein schwerwiegender Unfall auf der Reise in Richtung Tod im Weg. Das führt früher oder später zu eine Überbevölkerung, wenn wir die Anzahl der Menschen nicht irgendwie anders regulieren.

Gute Intention – schlechter Ausgang

Andererseits ersucht die Menschheit mit ihren neuen Erkenntnissen immer neue Lebensräume für sich zu gewinnen. Wir fliegen durch Raum und Zeit und versuchen die expansive Menschheit irgendwo anders anzusiedeln. Es bestätigt sich, dass wir die intelligenteste Spezies sein müssen, da wir alles gelöst haben und jetzt das Universum bevölkern.

Irgendwie nicht so cool. Mir bereitet diese Vorstellung Unbehagen.

Die Menschen? Überall im ganzen Universum?

Wenn ich mal zur Stoßzeit in die U-Bahn gerate, dann stelle ich jetzt schon fest, dass es eindeutig zu viele Menschen auf der Welt gibt. Gleiches gilt, wenn ich reise, oder eigentlich egal wo. Irgendwie sind immer so viele Menschen unterwegs.

Außerdem stellt sich mir die Frage, was erstrebenswertes darin liegt, lange zu leben? Was kannst du dann, was du jetzt noch nicht kannst. Du wirst langsamer, schwächer und sowieso strengt dich alles an. Von der Gehirnkapazität erst gar nicht zu sprechen. Was hält dich auf es jetzt zu tun?

Aber gut, ich schweife ab.

Wenn wir uns nun aber, wie angenommen, durch Raum und Zeit bewegen können, dann könnten das doch auch böswillige Menschen benutzen, um die nicht erkrankende Menschheit zu dezimieren. Womöglich würde das von einigen auch noch als gerechtfertigt erachtet werden. Schließlich laufen wir sonst Gefahr in die Überbevölkerung zu geraten. Und dann können wir uns auch nicht mehr den Luxus leisten, den wir heute so gut und gerne genießen.

So. Bis hier hin erstmal.

Kurz verschnaufen.

#GedankenexperimentwiesoeinPhilosoph

Weiter geht’s.

Eigene Grenzen?

Müssen wir deshalb, präventiv sozusagen, der Wissenschaft an manchen Stellen selbst ein Ende bereiten?

Ich denke nicht unbedingt. Dinge wie Ethik und so weiter, werden legal oder illegal früher oder später sowieso umgangen. Das Geld Problem löst sich, sobald man aus der Forschung und ihrer Ergebnisse Profit schlagen kann. Lediglich die Komplexität und/oder die Einschränkung des heutzutage Machbaren hält die Wissenschaft erfolgreich auf.

Bis zur nächsten Innovation jedenfalls.

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Nein.

Menschen forscht! Wir setzen uns ohnehin schon genügend Grenzen!

Forscht weiter und intensiv. Macht es zu eurer Lebensaufgabe Dinge zu entdecken, entwickeln und erfinden.

Warum auch nicht?

Die beschriebene Dysto-Utopie ist sowieso nur ein Hirngespinst. Wir können nie mit einer 100% Genauigkeit sagen, was und ob etwas eintritt, bis es das tatsächlich tut.

Genau deshalb: forscht.Macht uns unsterblich und für immer jung und wir werden all die tollen Entdeckungen und Innovationen, die die Wissenschaft und Forschung in den nächsten Jahren hervorzubringen mag, miterleben.

Dann können wir uns alle zusammensetzen und Fleisch von hochgezüchteten 1-Woche-500kg-Kühen genießen.

Dann können wir uns alle zusammensetzen und 24-Stundengemüse essen.

Dann können wir uns zusammensetzen und auf alles scheißen, weil wir ja sowieso nicht sterben können. (außer jemand killt uns, natürlich)

Ja, super brave new world.

Fazit

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Jetzt mal Spaß beiseite. Die Menschen interessiert es sowieso meistens einen Scheiß, was die Forschung da vor sich hinexperimentiert. Außer, es wirkt sich unmittelbar auf sie aus. Beispielsweise die geklonten Äffchen in China.

Der Aufschrei war groß. Jedenfalls für solange, wie es ein solcher Klonaffe schafft die Luft anzuhalten. Also nicht sehr lange. Seitdem habe ich auch nichts mehr davon mitbekommen. Leben die überhaupt noch?

Was das für die Menschheit allerdings bedeutet, wird auch wieder unbeachtet liegen gelassen. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Forschung in mancher Hinsicht nur so vorsichhindümpelt. Weil sich die Wissenschaft und ihre Erkenntnisse nicht unmittelbar auf das Leben des gemeinen Bürgers auswirkt.

„WOW Klonaffen in China“ denkt sich der gebildete RTL-Zuschauer hier und lässt im gleichen Atemzug verlautbaren „Fressen die die jetzt auch noch? Sind denen die Katzen ausgegangen oder was?“ und findet sich vermutlich auch noch witzig. #Kronederschöpfung

Irgendwie habe ich das Gefühl, das einerseits der Kapitalismus mit seinem Zwang zur Geheimhaltung von Ergebnissen und andererseits der Egoismus in der Gesellschaft uns von wirklich großen Innovationen in der Welt abhalten.

Wo ist der Support für unsere Science-People?

Die machen einen guten Job und die meisten davon haben einfach Freude dran. Fördert das doch mal anstelle von Einheitsbrei euren Rachen hinunter.

puhhh ganz schön anstrengend sich hier so aufzuregen…

Was hältst du denn davon?

Was meinst du wird als nächstes entdeckt oder kreiert und hast du Angst davor?

Schreibs mir mal in die Kommentare!

Bis dahin vielen Dank fürs Lesen und

Bleib auf Umwegn!

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Von UMWEGN

Seit 2016 schreibe ich nun auf UMWEGN. Das alles startete in Begleitung zu meinem Buch und mehr als ein Experiment. Mittlerweile möchte ich das Buch, den Blog oder den Podcast nicht mehr missen. Auf UMWEGN geht es um Gesellschaft, Kommunikation, Selbstentwicklung und hin und wieder um philosophisches. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

0 Kommentare

  1. Hallo Lorenzo,
    guter blog
    Forschen aus reiner Neugier, okay, das ist der Antrieb, die Motivation. Jedoch gerät ein Forscher schnell in das herrschende System – der Erste sein zu müssen, der Ergebnisse veröffentlicht, der damit berühmt werden möchte/soll, der damit viel Geld verdienen möchte oder soll etc..
    Durch Kapitalismus und Globalisierung lässt sich dies nicht aufhalten.
    Es liegt in der Natur des Menschen, so lange weiter zu machen, bis man an seine eigenen Grenzen stößt.

  2. Dankeschön! 🙂
    Ja ganz im Gegenteil! Kapitalismus und Globalisierung befürworten doch diesen unglaublichen Druck. Und dadurch kann auch der Mensch gezwungen werden, vielleicht noch über seine Grenzen zu gehen.

    Dieses müssen und sollen sind aber auch immer Einstellungssache.

    Vielen Dank für den Kommentar! 🙂

    LG

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