Schnell berühmt werden! Teil II – Content

Das ist die Fortsetzung des Zweiteilers „How to get famous fast!“. Für den ersten Teil einfach hier klicken!

Das Problem: Das Filternet

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Die Neu-famen-Internetcelebrities suggerieren ja, dass es ganz einfach ist berühmt zu werden. Du musst nur „Content“ rausballern und liken, kommentieren, teilen. Der Rest ergibt sich dann schon.

Hmm, jaaaa, falsch.

Auch hier gehört eine Menge Arbeit und vor allem auch Glück dazu. Es reicht nicht nur, all diese Interaktionen zu machen, du brauchst auch Menschen, die das im Gegenzug mit deinem eigenen Content machen.

Die Algorithmen von Facebook und Co. sind und werden immer mehr auf Interaktionen ausgelegt. Wenn niemand deinen Beiträge kommentiert, liked oder teilt, dann versinken sie in der Contentflut aller anderen Seiten.

Deshalb funktionieren auch diese ganzen „Buchstabe + Buchstabe machen dies und jenes“ Beiträge so gut. Weil sich die Leute darunter Taggen und dann die andere Person auch noch kommentiert.

Als kleine Seite, mit qualitativ hochwertigeren Posts als wilkürliche Buchstabenkombinationen die sich gegenseitig Pizza ausgeben, ist es schon deutlich schwerer.

Ich habe das am eigenen Leib erfahren. Meine Facebook-Seite hat momentan 70 Likes. Dennoch sehen im Durchschnitt nur 20 Personen meine Beiträge. Das sind ungefähr 30%. WOW, das mag sich viel anhören, aber das sind auch nur die Leute, die es gesehen haben. Dann müssen die natürlich auch noch draufklicken und meinen Beitrag lesen. Am besten jedoch gleich mit dem Beitrag im jeweiligen Netzwerk interagieren.

Passiert nur nicht.

Und weil niemand mit meinen Beiträgen interagiert, sehen auch keine anderen Personen, also beispielsweise Freundes Freunde meine Beiträge. Man bleibt somit mit seinem Content in der eigenen Community stecken. So kann man auch nicht bekannt werden. Da kann der Content noch so gut sein.

Interaktion ist King

Die Anzahl der Likes oder der Follower ist scheiß egal, wenn niemand mit dir interagiert.

Auch der Rapper Russ predigt das schon seit langem. Der Mann hat eine unglaubliche Fanbase, die quasi alles für ihn tut und nur deshalb war es ihm möglich den Durchbruch zu erreichen.

Fraglich ist nun, wie man sich so eine Community aufbaut. Auf meiner Facebook-Seite habe ich bestimmt 90% der Leute, die sie geliked haben, selbst eingeladen. Von alleine kommen die wenigsten drauf meine Seite zu liken und auch anderen diese zu empfehlen, fällt keinem ein. Vielleicht übersehen auch wirklich einfach viel zu viele meinen Content und die wenigen, die ihn sehen, interessiert er vermutlich nicht.

Demnach ist es echt schwer, derart bekannt zu werden.

Das eigentliche Problem dabei ist wohl eher die erste Hürde. Wenn man mal ein paar engagierte Menschen hat, die sich für jemanden und seine Kreationen interessieren, dann kann das schon mal ganz schnell durchstarten. Doch wie findet man diese? Und wie soll man gesehen werden, wenn schon die wenigen eigenen Follower den Post nicht sehen und nicht damit interagieren?

Ads from Hell

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Aber was ist wenn ich Werbung mache?

Jaaaa…halte ich auch eher weniger von.

Wie viele Werbungen klickst du selbst im Schnitt an?

Keine? Genauso wie ich.

Außerdem sehe ich beispielsweise auf Instagram laufend beworbene Accounts denen ich bereits folge. Wow danke! Das ist sicher hilfreich…

Uuuund wenn dich das immer noch nicht überzeugt. Ich habe mal im Selbstversuch eine Werbeanzeige auf Facebook geschaltet. Okay für 20€ oder so habe ich dann 10-15 Likes über eine Woche bekommen. Das hört sich doch gar nicht schlecht an oder? Richtig.

Das einzige Problem ist, dass es sich um „Tote Accounts“ handelt. Die Liken die Seite und das wars dann. Mehr machen die nicht. Keine Interaktion, keine Likes für deinen Content und keine Kommentare. Im schlimmsten Fall werden die gelöscht und dann hast du nicht mal mehr das Prestigelike. Das hilft dir dann auch nicht weiter. Und rausgeworfenes Geld ist es auch noch. Aus diesem Grund funktionieren auch solche Sachen wie Follower kaufen nicht.

Oben drauf kommt dann noch, dass Facebook einen schön abzieht. Vorher hatte ich deutlich höhere Impressionszahlen. Die sind nach dem einmaligen Schalten der Werbung massiv abgestürzt, sodass man sich fast genötigt sieht weitere Anzeigen zu schalten.

Die Lösung

Es ist in der Tat nicht einfach über das Internet bekannt zu werden, so wie das die vielen Socialmedia-Celebrities suggerieren mögen.

Du musst dafür sorgen, dass du gesehen wirst. Das kann durch Shoutouts, Gastbeiträge, Kommentare unter anderen Posts, tatsächlich ab und zu durch Werbung und Ähnlichem geschehen. Was das richtige dabei für dich ist und für dich am besten funktioniert, musst du selbst herausfinden. Es ist eigentlich schon PR was wir hier versuchen zu machen, vielleicht muss man sich dort ein paar Sachen abgucken?

Wenn du selbst interagierst, dann interagieren auch ab und zu Menschen mit dir. Aber auch hier ist die Conversion-Rate eher niedrig. Wenn du beispielsweise auf Instagram 10 größeren Accounts folgst dann folgen dir sicher ein paar Menschen auch zurück. Allerdings entfolgen dir die auch nach 2-3 Tagen wieder. Auch das hilft dir nicht weiter. Ab und zu gibt es mal durch ein gut gesetztes Hashtag einen Kommentar oder Like. Die helfen auch nur bedingt und kurzfristig, da sie meist einmalig sind.

Das alles selbst zu machen, deinen Namen in die Welt hinauszutragen und bekannt zu werden, ist ein haufen Arbeit. Natürlich ist es prinzipiell erst mal wichtig, dass dein Content gut ist. Er muss zum interagieren anregen und deinem potentiellen Fan etwas bieten.

Ich schreibe ja auch immer: „kommentiere was du denkst“ oder so ähnlich drunter. Macht nur auch wieder keiner…#RIP

Natürlich gibt es so kleinere Tipps, bei denen man selbst schon ganz gut merkt, dass sie gut funktionieren. Beispielsweise funktionieren Bilder mit Menschen und besonders mit Gesichtern darin deutlich besser als alles andere. Aber das alleine reicht uns nicht.

Arbeit + Engagment + Geduld = Fame?

Du musst auch geduldig sein. Ich blogge jetzt seit fast einem Jahr und habe über 40 Beiträge geschrieben.

Bin ich deshalb schon fame? Nein.

Mache ich trotzdem weiter? Ja.

Und warum?

U.a. auch weil Leute mir andauernd sagen:

„Wow, dass du noch nicht berühmt bist, dein Content ist so gut!“

Ja merci, aber wie wärs wenn du mir das mal mit paar Interaktionen zeigst. Natürlich freu ich mich über solche Komplimente und es motiviert auch, aber wirklich helfen tut mir das nicht.

Du musst ja nicht gleich mein Buch kaufen, einfach mal einen Beitrag teilen oder liken fände ich auch schon super.

Man ich mach das hier für dich du elender! Ich kann auch einfach Tagebuch schreiben und meine Gedanken dort reinkotzen, aber honestly ich gebe was auf deine Meinung! Ich will mit dir diskutieren und mich austauschen und ich will dich vor allem zum Denken anregen! Da gehören nun mal zwei Leute zu.

Puh..okay kurz beruhigen und weiter im Text.

Fazit

Bekannt werden ist schwer. Wenn man nicht das Glück hat von engagierten Leuten verbreitet zu werden und danach noch entdeckt zu werden, erscheint es sogar ab und zu unmöglich.

Wir werden von Erfolgsgeschichten geblendet und haben das Gefühl, dass wir das auch so „locker easy“ mal eben erreichen können.

Die Realität ist anders, anstrengend und vor allem langwierig.

Wir “Creatives” müssen einfach weiter machen. Weiter kreieren, uns weiterentwickeln und weiterhin unseren Namen in die Welt hinaustragen, sodass wir vielleicht eines Tages tatsächlich mal bekannt werden und uns eine wundervolle Community aufbauen können.

Wenn du wahrlich kreativ bist, dann machst du diese ganze Chose auch für dich und, weil du den Menschen etwas bieten willst und nicht, weil du mal eben fame und reich werden willst. Da ist es dann wohl eher empfehlenswert in die USA auszuwandern und mit irgendeinem Dude ein Sextape zu drehen und dann heißt es wie im Kanye West Track „Famous„: I made that bitch famous

Also bleib dabei. Mach dein Ding. Erschaffe Dinge in welchen dein Herzblut drinsteckt und mach auf dich aufmerksam.

Es ist schwer, es ist hart, aber du schaffst das.

Sei geduldig und

Bleib auf Umwegn! 🙂

„Social Media“ Photo by William Iven

„Work Harder“ Photo by Jordan Whitfield

„Ads“ Photo by Wojtek Witkowski

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Von UMWEGN

Seit 2016 schreibe ich nun auf UMWEGN. Das alles startete in Begleitung zu meinem Buch und mehr als ein Experiment. Mittlerweile möchte ich das Buch, den Blog oder den Podcast nicht mehr missen. Auf UMWEGN geht es um Gesellschaft, Kommunikation, Selbstentwicklung und hin und wieder um philosophisches. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

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