Volles Risiko!

Okay Frage: Wann war das letzte Mal, dass du dir gesagt hast:

„Das Risiko ist hoch, aber ich mach es trotzdem“ ?

Bei mir ist das lange her. Es ist nun mal auch nicht so sonderlich weit verbreitet, dass wir uns in risikoreiche Situationen begeben. Das passiert meistens einfach so aus der Situation heraus und nicht bewusst. Außer du bist Investmentbanker oder ähnliches. Die haben ja bekanntlich einen risikoreichen Job.

Vielleicht liegt der Grund dafür, dass wir selten so bewusst an das uns gegenüberstehende Risiko denken, aber auch darin, dass wir uns nicht bewusst sind, wann wir ein Risiko eingehen. Ich meine, wir Menschen und vor allem die Deutschen unter ihnen, benennen viele viele Dinge, aber eben auch nicht alles. Des Weiteren sind solche bewussten Gedanken generell eher selten.

Fühle das Risiko!

Risiko

Du kennst zwar das Wort Risiko, allerdings benennst du gedanklich nicht jede risikoreiche Situation als solche. Risiko ist vielmehr ein Gefühl, dass dich beschleicht. Und dieses drückt sich dann als Entscheidungsunfreudigkeit, Angst, Zurückgezogenheit oder ähnlichem aus. Alles, was dich eben vor dem Risiko beschützt oder das Eingehen auf das Risiko weiterhin herauszögert.

Natürlich gibt es auch viele weitere Gründe weshalb wir uns so verhalten.

Und warum passiert das? Ganz einfach, weil der mögliche negative Ausgang einer Situation uns Unbehagen bereitet. Klar, ist ja auch ein negativer Ausgang, ergibt Sinn.

Dieses Unbehagen kann aber auch aus ganz verschieden sein. Es muss nicht immer unser Leben bedrohen.

Risiko = Risiko?

Die Frage ist klar zu verneinen, schließlich haben wir alle eine andere Vorgeschichte, Erfahrungen und Erlebnisse. Vielleicht ist der eine schon so abgebrüht, dass es ihn schlichtweg nicht mehr interessiert, was passieren könnte, während du dir im Gegenzug die Haare ausreißt. Oder natürlich andersherum. 😉

Ich denke, wir können das Risiko in einige Kategorien unterteilen. Da wären:

  • das lebensgefährdende Risiko
  • das soziale Risiko
  • das berufliche Risiko
  • das finanzielle Risiko
  • das persönliches Risiko

Die Begriffe sind relativ eindeutig und bereiten uns allen jeweils eine andere Art von Unbehagen:

Das lebensgefährlich Risiko stellt ein Risiko dar, welches uns in unserer Existenz bedrohen könnte. Beispielsweise der Sprung von einer Klippe ins Meer.

Das soziale Risiko stellt die Gefahr der sinkenden sozialen Anerkennung dar. Beispielsweise, wenn du dies und jenes nicht machst und dann als uncool gilst…und dir dein Ansehen natürlich wichtig ist.

Das berufliche Risiko stellt eine Gefahr für die Karriere dar. Das begegnet dir, wenn du beispielsweise einen Job bei einem anderen Unternehmen annimmst, obwohl der jetzige vielleicht besser bezahlt und als sicherer gilt.

Der Klassiker unter den Risiken: das finanzielle Risiko. Kennt jeder, muss ich das nochmal erklären?

Das persönliche Risiko stellt nur eine Gefahr für dich selbst dar. Hierbei wird die Gesellschaft ausgeklammert. Das kann sich beispielsweise als emotionales Risiko ausdrücken.

Man kann die Risikoarten sicherlich noch genauer spezifizieren, für den Anfang und für eine grobe Einteilung, sind diese fünf Bereiche aber ganz gut geeignet. Gut, dann wäre das ja mal geklärt. Und wie stehen die fünf jetzt in Verbindung?

Mal mehr, mal weniger

Naja, einige Risiken können andere überwiegen und dich somit zu einer Handlung veranlassen, die du nicht tun würdest, wenn nur ein Risiko präsent wäre. Klingt jetzt komplex, ist aber eigentlich ganz einfach. Zurück zum Beispiel mit dem lebensgefährdenden Sprung von der Klippe. Angenommen es gibt jetzt hier zwei Szenarien.

Du bist beim ersten Szenario alleine an der Klippe und weißt, wie gefährlich der Sprung ist. Dir steht lediglich ein lebensgefährdendes Risiko gegenüber. Also, springst du?

In Szenario zwei sind noch viele deiner Freunde dabei. Du weißt ebenfalls, wie gefährlich der Sprung ist. Allerdings steht dir jetzt auch noch das soziale Risiko gegenüber, denn wenn du nicht springst, denken deine Freunde vielleicht, dass du ein Weichei bist, Angst hast oder uncool bist. Du wägst also ab, ob es das wert ist zu springen und welches Risiko höher ist. Also, springst du?

Ich hoffe es wird klar, was ich damit meine. Auch wenn das wahrscheinlich nicht so ganz deinen Erfahrungen entspricht, denn du hast hoffentlich nicht solche Freunde…,  verdeutlicht das Beispiel, dass Risiko-Arten sich gegenseitig beeinflussen können.

No Risk, no Fun!

Risiko

 

Ich frage mich an dieser Stelle aber auch, ob es da einen signifikanten Unterschied von unserer Generation zu einer anderen gibt. Nehmen wir weniger Risiken auf uns? oder gar mehr? Es scheint alles immer so behütet zu sein in unserer Generation.

Hierbei muss wohl ebenfalls auf die verschiedenen Bereiche geachtet werden. Mit dem Fortschreiten der Medizin beispielsweise, sinkt auch unser lebensgefährdendes Risiko. Mit dem Anstieg des Gebrauchs von sozialen Medien steigt jedoch das soziale Risiko.

Mit Innovationen und Erfindungen steigt aber gleichzeitig das berufliche Risiko. Beispielsweise dann, wenn ich mich dazu entscheide in den Kryptowährungshandel einzusteigen. Andererseits könnte ich mir auch einen sehr sicheren Job aussuchen, schließlich herrscht bspw. Mangel in den Ausbildungsberufen.

Eins steht aber fest, wir kommen nicht darum herum Risiken einzugehen. Es haben nun mal auch schon viele getan. Bei einigen hat es sich gelohnt und sie haben das erreicht, was sie erreichen wollten. Beispielsweise Steve Jobs, der sein Studium abbrach und dann zu einem Tech-Giganten avancierte. Andere hingegen, haben es ihm vielleicht gleichgetan, wurden aber kalt vom negativen Ausgang erwischt. Von diesen Menschen hört man jedoch nicht so viel, warum habe ich hier schon einmal beschrieben.

Just do it!

Risiken, auch wenn wir sie nicht benennen, sind der Grund dafür, dass wir etwas nicht tun. Und genau aus diesem Grund müssen wir sie überwinden, um in unserem Leben weiterzukommen.

Nicht umsonst, fragen manche Unternehmen, ob du ein sogenannter „Risk-Taker“ bist. Also jemand der Risiken auf sich nimmt, um weiter zu kommen. Risiken auf sich zu nehmen, scheint die Lösung zu sein, mit welcher wir es schaffen über uns hinauszuwachsen.

Genauso ist es ja auch immer in den Filmen und Serien, die wir so freudig täglich in uns hineinkonsumieren. Klassisch ist es so, dass der Held oder Protagonist ein Risiko eingehen muss, um die Welt, Freunde, Familie oder was auch immer zu retten. Häufig kommen dann noch so nette Sätze von Nebencharakteren des Helden dazu, wie: „Das hat zuvor noch niemand versucht“ oder „das ist unmöglich“. Damit wir dann aber als mündiger Zuschauer unseren Frieden mit dem Film schließen können und für die gierigen Produzenten noch eine mögliche Fortsetzung drin ist, überlebt der Protagonist natürlich. Ach ja und er erreicht natürlich das, was er sich vorgenommen hat.

Mehr Risiko?

„Das ist ja alles schön und gut, aber wie kann ich mehr Risiken eingehen?“ -fragst du dich.

Gute Frage. Es ist leider nicht so einfach. Zumal es natürlich auch nicht so einfach ist, dass wir einfach alle Risiken eingehen sollten, denen wir begegnen. Mann muss auch irgendwo realistisch bleiben. Rational gedacht, erscheint es zunächst einmal logisch, nur die Risiken einzugehen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass der negative Ausgang eintritt sehr gering ist. Je größer diese Wahrscheinlichkeit allerdings wird, desto mehr Überwindung kostet es uns, das Risiko auch letztendlich einzugehen.

Allerdings können wir nicht eben mal unser Gehirn ausschalten und dieses oder jenes Risiko eingehen. Gerade dann, wenn es sich um ein großes Risiko handelt, dass sehr wahrscheinlich negativ für dich ausgeht, ist es um so schwerer es überhaupt erst einzugehen. Und je häufiger etwas negativ für dich ausgeht, desto frustrierte wirst du. Allen Anschein nach scheint das mit den Risiken ja nicht für dich zu funktionieren.

Gegebenenfalls muss man sich progressiv an das Eingehen von Risiken gewöhnen. Gleichzeitig ist das sicherlich auch abhängig von der Art der Risiken. Die meisten Menschen werden wohl ein größeres berufliches Risiko eingehen als ein lebensgefährdendes. Fraglich ist hierbei allerdings auch die Vergleichbarkeit der Risiko-Grade. Dass sie sich gegenseitig beeinflussen, haben wir ja bereits festgestellt.

Fazit

Um ehrlich zu sein, kann ich dir hier nicht wirklich eine Anleitung geben, wie du es schaffst mehr Risiken einzugehen. Ich denke, dass wir aber auch dann weiterkommen, wenn wir zunächst nur kleine Risiken eingehen. Solange wir nicht immer nur das tun, was tausendfach abgesichert ist, werden wir weiterkommen. Zumal das sowieso nicht immer möglich ist. Manchmal sind wir in unserem Leben einfach gezwungen etwaige Risiken einzugehen.

 

Aber was meinst du? Geht unsere Generation mehr Risiken ein als vorangegangene? Wenn ja, welche? Schreibs mir mal in die Kommentare!

Übrigens gehst du auch jedes Mal ein Risiko ein, wenn du diesen Blog liest. Schließlich könnte es ja passieren, dass dir der Kopf platzt wenn du meine tiefgründigen und philosophisch kritischen Beiträge liest! 🙂

Bis dahin also, sei mutig, geh mit bedacht Risiken ein und

bleib auf Umwegn!

 

„Risk“ Photo by Meriç Dağlı

„Feet“ Photo by Alex Wong

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Von UMWEGN

Seit 2016 schreibe ich nun auf UMWEGN. Das alles startete in Begleitung zu meinem Buch und mehr als ein Experiment. Mittlerweile möchte ich das Buch, den Blog oder den Podcast nicht mehr missen. Auf UMWEGN geht es um Gesellschaft, Kommunikation, Selbstentwicklung und hin und wieder um philosophisches. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

3 Kommentare

    1. Das große Risiko, welches du nennst, fällt schwer ins Gewicht und leuchtet auch ein. Allerdings besteht bei uns beispielsweise eher weniger das Risiko eines Krieges, der uns betreffen könnte. Vielleicht gab es eine Übergangsgeneration, die solche Risiken nicht kannte?

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