Dank Corona habe ich zu viel Zeit!

Zu viel Zeit durch Corona
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Arghhh ich krieg‘ die Krise! Eine Woche warte ich nun schon sehnlichst auf mein Paket, aber es möchte einfach nicht ankommen. So etwas unfaires! Und alles wird auf dieses doofe Corona geschoben, ich glaube es geht los…

Puh, kurz beruhigen.

Ihr kennt das doch sicherlich auch. Gerade jetzt haben wir Zeit und Geld und können uns somit viele viele Dinge, die wir eigentlich gar nicht brauchen, bestellen. Ja, wenn das nur so einfach wäre. Denn diese Dinge müssen auch erstmal ankommen.

Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, warte ich schon etwas länger auf mein Paket und kann es kaum noch erwarten, dass es ankommt. Ich bin schon ganz verwöhnt von diesen superschnellen Lieferketten. Eine Woche vermag ich kaum noch auszuhalten. Allerdings kann ich da persönlich wenig gegen tun. Ich muss warten und die Zeit einfach herumbekommen.

Die Zeit rumkriegen

Die Zeit rinnt durch die Finger

Doch wie macht man das eigentlich?

„Easy Sache!“ denkst du da vielleicht.

Na ja für dich vielleicht. Nach meinen vielen verschiedenen Produktivitätstipps bin ich mittlerweile so dermaßen produktiv geworden, dass ich alles geschaukelt bekomme und dann immer noch Zeit habe. Ok. Spaß beiseite.

Irgendwie möchte ich diese Warte-Zeit ja auch nicht verschwenden. Und es gibt ja auch viele viele Dinge, die ich auch ohne mein Paket tun kann. Allerdings, wäre es auch schon sehr sehr cool, wenn es heute ankommen würde…

Seien wir mal ernst mit uns selbst und sehen ein, dass wir immer noch nichts daran verändern können. Ich werde wohl die Zeit einfach aussitzen müssen. Vielleicht schreibe ich auch deshalb gerade diesen Blogbeitrag. Einfach damit die Zeit vorbeigeht ohne, dass ich sie mit Netflix, Youtube o.Ä. verschwende. Ich bin produtkiv ohne Zeitdruck.

Und um mal ehrlich mit euch zu sein: Mittlerweile langweile ich mich nach dem dritten Youtube-Video und Netflix schaue ich auch nur noch, wenn jemand anders mitschaut.

Als Alternative dazu, die Zeit mit Videos zu verbringen, könnte ich mir ein neues Projekt heraussuchen. Des Öfteren mache ich so kleinere DIY-Bastelprojekte, da könnte ich mir doch eine neues suchen, oder?

Wäre zumindest eine Möglichkeit, aber ich habe irgendwie auch im Kopf, dass ich diese Projekt ganz schnell verwahrlosenlassen würde, sobald mein Paket ankommt. Hmm… Was mache ich also dann?

Ich habe zu viel Zeit

Kann es denn wahr sein? Ich hatte mir nie ausgemalt, dass ich in unserer schnelllebigen Welt, in der alles immer sofort passieren , in der alles immer schneller und schneller gehen und in der die Produktivität immer zunehmen muss, mal sagen würde: Ich habe zu viel Zeit.

Corona unser Lord and Saviour, hat uns alle mit viel Zeit gesegnet. Wir können uns endlich die Zeit für uns nehmen. Nicht mehr hier und da sein, nicht mehr die und den treffen, einfach das machen, was wir wollen! (Alleine versteht sich)

Doch was mach ich? Anstatt diese Zeit zu nutzen, verläuft sie sich irgendwo. Es ist schon wieder November und so super produktiv war ich nicht. Meinen Blog habe ich schleifen lassen, die Uni hat auch erst spät wieder begonnen und in zwei Monaten ist hier auch alles schon wieder vorbei. Wo ist die Zeit nur hin?

Aber wenn wir jetzt gemeinsam mal einen Schritt zurück machen, dann sehen wir, dass diese Aussage: „Ich habe zu viel Zeit“ eigentlich eine Farce ist.

Wir haben nie genug Zeit. Wir können immer irgendetwas machen. Vor allem immer irgendetwas produktives. Klar, das muss nicht sein, aber es kann. Wenn wir uns unsere Zeit nun also mal verdeutlichen:

Ich habe von der Website: Waitbutwhy.com einen Lebenskalender heruntergeladen und für mein Leben mal ausgefüllt. Die Website betreibt Tim Urban, den ihr vielleicht aus seinem TED-Talk zu Prokrastination kennt.

Mein Lebenskalender sieht mit 23 jetzt so aus:

Quelle: https://waitbutwhy.com/2014/05/life-weeks.html

Fazit: Die Zeit fliegt.

Ich habe schon ganz schön viel Zeit in meinem Leben rumbekommen. Und für Sekunde zu Sekunde wird es mehr. Wie töricht kann ich da behaupten, ich hätte zu viel Zeit?

Ohnehin ist Zeit ja einer der wenigen Konstanten in unserem Leben. Wir können davon ausgehen, dass sie immer weiter läuft, egal was wir machen. Und genau deshalb können wir nie zu viel Zeit haben.

Back in Time

Um jetzt also zurück zum Thema zu kommen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll absichtlich Zeit zu verschwenden. Mir erscheint es als zu Schade, was nebenbei bemerkt bei Verschwendung immer der Fall ist.

Was sollen wir also tun, wenn wir jetzt beispielsweise während Corona, so viel Zeit haben, wie sonst nie?

Ich kann es euch nicht genau sagen. Wir haben so viel Zeit, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass es egal ist, was ich mit ihr mache. Es scheint mir so, als würde ich sie nie richtig ausnutzen, ganz egal wie produktiv ich am Ende bin.

Vielleicht ist das eines unserer größten Probleme. Wir wurden Jahrelang darauf trainiert unsere Produktivität zu maximieren und unser professionelles und privates Leben nebeneinander zu führen, dass wir sobald sich darin nun Änderungen, wie die durch Corona ergeben, uns schlecht dabei fühlen, wenn wir die „gewonnene“ Zeit nicht effizient nutzen.

Vielleicht geht es aber auch nur mir so? Was sind eure Gedanken, schreibt sie mir gerne in die Kommentare!

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Von UMWEGN

Seit 2016 schreibe ich nun auf UMWEGN. Das alles startete in Begleitung zu meinem Buch und mehr als ein Experiment. Mittlerweile möchte ich das Buch, den Blog oder den Podcast nicht mehr missen. Auf UMWEGN geht es um Gesellschaft, Kommunikation, Selbstentwicklung und hin und wieder um philosophisches. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

4 Kommentare

  1. Die Rechnung in Wochen lässt die verbleibende Zeit deutlich kürzer wirken. Fühlt sich nicht so gut an den Kalender zu betrachten…

    Ich glaube, dass man die gewonnene Zeit bewusst wahrnehmen sollte. Dann ist es fast egal was man mit ihr anstellt. Quasi bewusst die Produktivität reduzieren und dies effizient durchsetzen. Die gewonnene Zeit nutzen, um dem andauernden Leistungsdruck zu entgehen. Mir hat dieses Jahr diesbezüglich viel Entspannung gebracht.

    1. Hey Mäx!

      Ja, ein bisschen unwohl habe ich mich auch gefühlt. Es ist schon ganz schön viel Zeit vergangen.
      Entspannter war ich auch auf jeden Fall. Das ganze bewusst zu akzeptieren scheint mir eine gute Idee zu sein!

      Solange es sich eben um Reduktion und nicht um einen völligen Abfall der Produktivität handelt. Das wäre mir ein bisschen zu krass und dann würde ich mich, wie gesagt, auch nicht so gut damit fühlen.

      Vielen Dank für deinen Kommentar und noch ein restliches entspanntes Jahr!
      Liebe Grüße
      Lorenzo

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