Die Unproduktivitäts-Maschine

Unproduktivitätsmaschine Laptop mit Streaming Dienst
Atul Vinayak

Also ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber irgendwie ist meine Beziehungs zu meinem Laptop ganz verdreht. Und auch die zu meinem Smartphone ist irgendwie seltsam.

Ein Leben ohne die beiden, vor allem ein Leben ohne die beiden eingeschaltet, ist irgendwie seltsam. Sie müssen fast kontinuierlich eingeschaltet sein, immer bereit, wenn ich sie brauche. Das ist ja fast schon missbräuchlich.

Andererseits könnte ich sie aber auch immer brauchen. Was ist, wenn ich schnell eine E-Mail schreiben oder lesen muss? Oder etwas bestellen? Was ist, wenn mich doch plötzlich die Lust packt einen Blogbeitrag zu schreiben?

Nur, weil ich mal ein paar Stündchen nicht in meinem Zimmer bin, versetze ich meinen Laptop doch nicht gleich in den Schlafmodus. Und Ausschalten kommt sowieso nicht in Frage.

Das muss man, so habe ich ja gelesen, sowieso nicht mehr. Die moderne Technik macht es möglich.

Das Paradoxon

Nun, das witzige daran ist, dass selbst wenn der Bildschirm meines Laptops schwach mein Zimmer erleuchtet und quasi immer bereit ist, wenn mich die Produktivität packt, dass ich das Gefühl habe unproduktiver zu sein, als wenn er aus ist.

Ich habe das Gefühl, dass die Beziehung von einem reinen Werkzeug, was mein Laptop eigentlich für mich ist und auch sein sollte, zu einem täglichen Begleiter, um die Zeit totzuschlagen, geworden ist.

In meinem letzten Beitrag habe ich erst davon gesprochen, dass ich meine Bildschirmzeit auf meinem Handy verringern möchte. Oder zumindest die Bildschirmzeit auf meinem Handy, die unproduktiver Zeitvertreib ist, der ausschließlich der Freizeitbekämpfung dient. Selbiges möchte ich mit meinem Laptop tun.

Das ziellose Surfen im Internet, das rotieren der immer gleichen Websites führt einfach zu nichts. Ich öffne und schließe Websites und Apps, so wie wir es auch oft mit dem Kühlschrank tun, wenn uns langweilig ist. Es hat sich nichts geändert, der Inhalt ist der selbe, aber irgendwie haben wir immer die leise Hoffnung, dass es doch etwas neues zu entdecken gibt.

Und vor diesem Hintergrund ist mein Laptop also zur Unproduktivitäts-Maschine geworden.

Unproduktivitäts-Maschinen Einfach ausschalten?

Die Lösung ist eine einfache. Ich schalte ihn nur ein, wenn ich ihn brauche und schalte ihn danach direkt wieder aus. So, wie ich es mit vielen anderen Werkzeugen auch tu. Ich benutze sie, wenn ich sie brauche und räume sie dann wieder beiseite.

Zunächst war das aber gar nicht so einfach. Da ich viel Musik höre und mindestens ein Mal am Tag meine alte (ohne kabellosen Empfang) Stereoanlage benutze, fiel es mir schwierig den Laptop ausgeschaltet zu lassen. Ihn rein zur Musikwiedergabe (über Kabel an meinen Monitor und vom Monitor weiter an meine Stereoanlage) kam mir dann auf dauer leider auch unpraktisch vor. Da nun aber auch mein Telefon kein AUX mehr hat, war die Lösung hier klar. Ein kleiner Bluetooth-Empfänger musste her. Und siehe da, ich schalte meinen Laptop nun deutlich seltener ein, da ich jetzt auch Musik über mein Handy hören kann.

Den Laptop seltener einzuschalten, lässt sich auch deutlich einfacher durchzuziehen als bei meinem Telefon. Das habe ich im letzten Beitrag auch schon angedeutet.

Ich möchte die beiden also häufiger wieder rein als Werkzeug benutzen. Ich möchte mich selbst häufiger Fragen: „Was ist der Grund, weshalb du das gerade benutzt?“ oder „Ist das gerade sinnvoll was du tust?“

Und ich möchte jedes Mal, wenn die Antwort „Langeweile“ oder „Nein“ ist, das Werkzeug wieder ausschalten ode rzumindest weglegen und etwas anderes tun, oder von einer sinnlosen Aktivität zu einer sinnvollen wechseln.

Was ist mit absichtlichem Chillen?

Das klingt an dieser Stelle so, als ob ich mir keine Freizeit und Zeit zum Faulenzen gönnen würde. Ich halte es aber für sinnvoll, hier so knallhart wie möglich zu sein, weil ich ganz genau weiß, dass die Disziplin genau am Ende meiner produktiven Phase nicht mehr dazu ausreicht, das Ding wirklich sofort wieder wegzulegen.

Ein Instagram-Post, eine Story, ein Reel, das ist eigentlich alles schnell gemacht. Noch einen kleinen Posting-Text geschrieben und ein paar Hashtags ausgedacht und Zack! ist das Ding gepostet. Sehr gut, doch wen möchte ich hier verarschen, wenn ich dann nicht mindestens 15 minuten weiterhin auf Instagram umherscrolle, nur um meine Benachrichtigungen minütlich zu aktualisieren und zu hoffen, dass ich ein paar Likes hinzubekommen habe?

Weil ich mich also kenne, möchte ich von vornherein härtere Grenzen setzen, weil ich sie ohnehin nicht vollkommen einhalten werde.

Und das ist auch vollkommen in Ordnung so.

Das Ziel ist langfristig die beiden wieder distanzierter zu betrachten. Also weniger als tägliche Begleiter, die für mein Leben essentiell und Überlebenswichtig sind und mehr als Werkzeuge, mit denen sich schneller und einfacher kommunizieren lässt und mit denen man Dinge erschaffen kann.

Die Hoffnung bleibt, dass ich das schaffe und zu beiden solche eine Beziehung geschaffen wird.

Wie ist das bei dir? Wie hoch ist deine Bildschirmzeit auf deinem Handy beispielsweise?

Und noch wichtier: Hast du Tipps, wie ich das ändern könnte?

Schreib sie mir mal gerne in die Kommentare, ich bin mehr als gespannt!


Ich hoffe du hattest viel Spaß beim Lesen! Ich danke dir auf jeden Fall und

bleib auf UMWEGN!

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Von UMWEGN

Seit 2016 schreibe ich nun auf UMWEGN. Das alles startete in Begleitung zu meinem Buch und mehr als ein Experiment. Mittlerweile möchte ich das Buch, den Blog oder den Podcast nicht mehr missen. Auf UMWEGN geht es um Gesellschaft, Kommunikation, Selbstentwicklung und hin und wieder um philosophisches. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

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