Gibt es Zufälle im Leben?

Zufälle im Leben

Vor einigen Tagen habe ich mit einem guten Freund über Zufälle gesprochen: ob es sie gibt, inwiefern wir sie erleben und welchen Sinn sie haben.

Eigentlich ein interessantes Thema. Du kennst das doch sicherlich auch, dass du jemanden irgendwo triffst, wo du das überhaupt nicht erwartet hättest. Dann heißt es wieder „Wow, was für ein Zufall!“. Beispielsweise habe ich mal eine Story mitbekommen, dass ein Schüler seine Klassenlehrerin in Ägypten an den Pyramiden von Gizeh getroffen hat.

Wow, was für ein Zufall!

Oder ist es überhaupt einer?

Gibt es Zufälle im Leben?

Gibt es Zufälle im Leben?

Gute Frage. Inwiefern ist es Zufall, wenn ich jemanden aus meiner Heimat beispielsweise auf dem Oktoberfest treffe? Auf dem größten Volksfest der Welt. Gut, es ist sehr wahrscheinlich, dass von den ganzen Menschen, die ich aus der Heimat kenne, der ein oder andere sich auf das Oktoberfest verirrt. Und es ist in meinem Fall kein Zufall, dass, wenn ich in München wohne, dort hingehe.

Es reicht natürlich nicht, dass ich und Person X auf das Oktoberfest gehen. Wir müssen auch am gleichen Tag dort sein. Es ist ebenso sehr wahrscheinlich, dass wenn jemand nach München fährt, dann auch öfter als ein Mal auf die Wiesn geht. Auch ich werde sehr wahrscheinlich nicht nur ein Mal dort sein. Je häufiger ich gehe, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass ich Person X treffe.

Nächster Schritt: Die Zeit.

Okay, angenommen Person X und ich sind am selben Tag auf der Wiesn. Dann müssen wir natürlich auch noch zur selben Zeit dort sein. Allerdings ist das schnell gelöst, denn die meisten Leute bleiben eine lange Zeit auf der Wiesn, sodass der überlappende Zeitraum sehr groß ist.

Zu guter Letzt: Der Ort.

Gut. Die beiden Protagonisten sind also am selben Tag, zur selben Zeit auf dem Oktoberfest. Für ein „zufälliges“ Treffen fehlt allerdings noch der genaue Ort. „Wiesn“ reicht da nicht. Der genaue Ort ist meiner Meinung nach der „zufälligste“ der genannten Faktoren. Er wird bei unserem Beispiel zwar durch den Füllstand der Zelte und zugehörigen Biergärten beeinflusst, aber selbst wenn es nur ein Zelt gäbe, wäre es immer noch nicht sonderlich wahrscheinlich, dass man sich trifft. Aber…

Durch das ganze Bier, muss man früher oder später auch auf die Toilette. Und durch die Masse an Menschen kann es auch mal passieren, dass man da etwas länger braucht. Da ist dann die Wahrscheinlichkeit höher, dass man sich dort trifft, da sich beide Personen zu diesem Ort bewegen werden.

Ganz so zufällig ist so ein Aufeinandertreffen also gar nicht oder?

Man kann natürlich damit argumentieren, dass die Entscheidung von Person X und mir an genau diesem Tag, zu genau dieser Zeit, an genau diesem Ort auf das Oktoberfest zu gehen, zufällig war, allerdings spielen hier auch Ferientage, Absprachen mit Freunden, Wetter, etc. etc. mit hinein.

Oder aber du glaubst gar nicht erst an den Zufall, sondern an das Schicksal. Das alles vorherbestimmt ist und es so etwas wie Zufälle nicht gibt.

Der absolute Zufall

Gibt es dann aber so etwas wie „absolute Zufälle“? Also Zufälle, die nicht von solchen Sachen beeinflusst werden? Die wahrlich total willkürlich passieren?

Im alltäglichen Leben halte ich das für unwahrscheinlich. Ich denke der willkürlichste Zufall, der passieren kann, ist ein Lottogewinn. Selbst wenn du beispielsweise Geburtsdaten oder Ähnliches tippst, beeinflusst das nicht die Zahlen, die gezogen werden. Dies passiert (hoffentlich!) komplett willkürlich.

Vielleicht begegnen wir solchen Zufällen häufiger als wir meinen und erkennen sie einfach nicht als solche. Denn manchmal sieht ein Zufall gar nicht wie ein Zufall aus.

Das war beispielsweise bei Apple der Fall. Die „Zufällig“ Funktion spielte ganz zufällig zweimal den selben Song oder hintereinander häufiger etwas vom selben Interpreten. Daraufhin beschwerten sich die Kunden, die Funktion sei gar nicht zufällig. Die Lösung? Apple programmierte die Funktion weniger zufällig, um mehr zufällig zu wirken.

Irgendwie Paradox, nicht wahr?

Was mir dabei aber auch in den Gedanken kommt: Werden Zufälle weniger, weil die Digitalisierung und ihre Algorithmen immer weniger Zufälle zulassen? Wenn wir bereits an dem Punkt sind, dass wir weniger Zufall brauchen, um mehr Zufall zu fühlen, wie weit wird dann so etwas gehen? Die Maschinen überlassen doch nichts dem Zufall, das wäre doch schrecklich ineffizient oder?

Aber zum Glück besteht der Zufall nun eben nicht nur in Form von Shuffle-Funktionen.

Oh Zufall, was möchtest du mir sagen?

Zufälle im Leben

Okay, angenommen, du glaubst an den Zufall und nicht an das Schicksal. Was will er dir damit sagen?

Warum:

  • triffst du gerade diese Person an diesem Ort?
  • gewinnst/verlierst du im Lotto?
  • fällt dein Toastbrot nicht auf die Marmeladenseite?

Was bedeutet das alles?

Zufall, das geht auch immer einher mit dem Begriff des Glücks. Um die Fragen also allgemeiner auszudrücken, könnte man Fragen: Warum erfährst du dieses Glück/Unglück und nicht ein anderer?

Ohne jeglichen Grund? Einfach so? Das macht doch den Zufall aus oder?

Eigentlich schon.

Der Zufall, solltest du an ihn glauben, braucht keinen Grund etwas geschehen zu lassen. Schon gar nicht macht er dies bewusst. Es passiert eben einfach. Jetzt wollte ich dieses „einfach passieren“ schon mit den vorangegangenen Entscheidungen von dir Begründen…aber das wäre dann doch nicht mehr so ganz zufällig! 😉

Eijeijei komplexeres Thema als ich dachte!

Der allmächtige Zufall

Die vorangegangene Frage, weshalb gerade DIR so etwas zufällig zustößt lässt sich nun aber auch nicht durch eine höhere Macht beantworten. Wenn du dir sagst, nicht der Zufall, sondern Gott (o.Ä.) möchte dir etwas mit dem dir Wiederfahrenen sagen, dann ist es ja nicht mehr zufällig, oder?

Dann geht die ganze Chose doch mehr in Richtung Schicksal mit dem kleinen Zusatz, dass dieses von einem höheren Wesen beeinflusst wird.

An dieser Stelle möchte ich allerdings nicht weiter über das Schicksal diskutieren. Das habe ich ja bereits in meinem Buch getan!

Ob du nun an den Zufall glaubst oder an das Schicksal ist natürlich dir überlassen. Was auch immer es ist, wir können gewiss sein, dass die Zukunft ungewiss ist und wir sie, woran auch immer wir glauben, nicht vorhersehen können. Wie du mit dem, was dir widerfahren wird umgehst, hängt von dir ab.

Und damit bis zum nächsten Mal!

Vielen Dank fürs Lesen und

bleib auf Umwegn!


P.S.: Vielleicht sieht man sich ja mal „zufällig“ irgendwo? 😉

Gerne auch absichtlich!

„Cat“ Photo by Karina Vorozheeva „Scarf“ Photo by Craig Whitehead

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Von UMWEGN

Seit 2016 schreibe ich nun auf UMWEGN. Das alles startete in Begleitung zu meinem Buch und mehr als ein Experiment. Mittlerweile möchte ich das Buch, den Blog oder den Podcast nicht mehr missen. Auf UMWEGN geht es um Gesellschaft, Kommunikation, Selbstentwicklung und hin und wieder um philosophisches. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

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