Ich hasse Linkedin!

Ich hasse Linkedin
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Wie kann es sein, dass dieses „Soziale“-Netzwerk so dermaßen abgefeiert wird?

Ich finde alle daran einfach nur schlimm und ätzend.

Warum? Das erzähle ich dir heute.

Achtung, lächeln!

Linkedin Grinser
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Egal wie viele Beiträge, Threads, etc. ich auf Linkedin sehe, es sind immer, wirklich immer, Leute mit breitem Grinsen zu sehen. Ich frage mich, ob einige von den Grinsern, mittlerweile so steif geworden sind, dass sie gar kein anderen Gesichtsausdruck mehr haben. Linkedin lässt es mich auf jeden Fall glauben.

Natürlich gibt es auch ein paar Schlauberger, die hin und wieder Bilder posten, auf denen sie nicht lächeln. Doch aufgepasst! Das ist Schikane, quasi Clickbait, damit möglichst viele Leute den bedeutungsschwangeren Stuss durchlesen, der dazu geschrieben steht. Am Ende ist es nämlich meistens ein: „So ging es mir letzte Woche, als bla bla bla und ich habe sooo unglaublich viele Learnings daraus gezogen, dass bla“. Ugh beruhig dich Georg, nur weil es heute keine Bratwurst in der Kantine gab, hat dich das Schicksal nicht auf den Prüfstand gestellt und ein „Learning“ hast du da schon gar nicht gezogen, höchstens vielleicht ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Und nein, auch das macht dich nicht Risikofreudig.

Es ist genau desselbe Phänomen, wie die dauerhaft dünnen Models auf Instagram anzuschauen. Wir vergleichen uns mit den „Erfolgreichen“ auf Linkedin. Jede:r dort angemeldete ist unfassbar erfolgreich und zieht so viele Dinge an Land. Hier eine Beförderung, dort eine Millionen Fundingrunde, ach ja und das alles natürlich von einem Networking-Event aus. Es kotzt mich an.

Wie kann es sein, dass wir das, was wir bei Instagram so befürchten und vor dem wir unsere Kinder schützen wollen, hier selbst so überaus häufig tun? Sich selbst zu inszenieren und so zu tun, als würde immer alles gut laufen, kann nicht gesund sein.

Facebook für Boomer

Bedeutungsschwangerer Spruch
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Außerdem wird auf Linkedin so viel Zeug immer und immer wieder hochgewürgt und durchgekaut, dagegen sind Kuhmägen ein Witz. Vor allem wenn man als Millennial/Gen Z schon ein bisschen länger im Internet umhergeistert, kennt man bereits viele der Sprüche, Zitate und Memes.

Das ist ähnlich wie mit Witzen: Sie werden nicht besser wenn man sie öfter wiederholt.

Viele Nutzer:innen werden aber unfassbar dafür abgefeiert, welchen tollen Spruch sie schon wieder gefunden und mit dem tausendsten Grinsefoto wieder gepostet haben. Ich hasse es.

Wenn die Selbstinszenierung wenigstens orgiginell wäre, aber sogar das ist Fake und irgendwo geklaut worden.

Trotz allem hintendran

Langsam aber sicher ergreift mich trotzdem das Gefühl, dass ich von anderen abgehängt werde. Abgehängt beim Inszenieren und somit auf dem Arbeitsmarkt. Was heißt das also?

Na ja, hab ich so eine richtige Wahl? Schließlich brauchen wir alle einen Job, um unser täglich Brot zu verdienen. Linkedin scheint der neue Standard zu sein und dementsprechend muss ich wohl mitspielen.

Natürlich weiß ich, dass das keine hartes „Muss“ ist, aber nichtsdestotrotz scheint es äußerst wichtig zu sein. Allerdings habe ich nichts „Ach so tolles“ zu berichten. Mir missfällt diese übertriebene Selbstdarstellung. Das bin ich nicht.

Und das ist mal was neues auf UMWEGN. Wo ich mich so häufig mit Selbstfindung und so weiter beschäftige. So findet man sich natülich auch selbst, wenn man herausfindet, was man nicht ist. Und dieses ganze Linkedin-Ding bin ich nicht. Das war ich auch noch nicht auf Instagram. Nur hin und wieder mal.

Ironischerweise gefällt mir besonders Marketing und die Arbeit in diesem Bereich. Genau das, über das ich mich heute so dermaßen aufrege.

Was ist die Lösung?

So wie immer, ist die Lösung denkbar einfach. Ich „surfe“ nicht auf Linkedin. Nur in Fällen äußerster Langeweile bewege ich mich dazu auf Linkedin zu gehen und einige Beiträge anzuschauen. Oder wenn der seltene Fal auftritt, dass ich mal eine Notification erhalte. Meistens empfinde ich die Beiträge aber als so stumpf, dass ich spätestens nach fünf Minuten das Handy wieder weglege oder den Tab im Browser schließe.

Zum Vergleich, bei Youtube brauche ich dafür einen Timer, sonst würde ich dort den ganzen Tag verbringen.

Nicht alles ist schlecht

Ich möchte heute allerdings nicht nur über die negativen Dinge sprechen. Linkedin kann auch etwas gutes haben. Beispielsweise ist es deutlich einfacher einen Job zu finden, beziehungsweise einen Überblick darüber zu haben, wo gerade Jobs verfügbar sind. Ebenso gefällt mir das Matching des eigenen Profils auf das Stellenangebot recht gut.

Inwiefern sich das aber wirklich positiv auf mein professionelles Leben ausweitet, kann ich vielleicht in ein paar Monaten mal berichten. Bis heute hielt es sich jedenfalls in Grenzen.

Zusätzlich macht es Linkedin auch besonders leicht andere Leute und entfernte Bekannte zu stalken. Was machen Hinz und Kunz? Immer mal wieder spannend und über Linkedin äußerst schnell herausgefunden.

Zum Glück zerreißen wir uns so gerne das Maul über andere, sonst würde dieser Vorteil leider nichtig werden.


Was hältst du davon? Bist du auf Linkedin und grinst auch immer freundlich in die Kamera?

Lass es mich in den Kommentaren wissen. Ich bin gespannt!

Vielen Dank fürs Lesen und

bleib auf UMWEGN!

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Von UMWEGN

Seit 2016 schreibe ich nun auf UMWEGN. Das alles startete in Begleitung zu meinem Buch und mehr als ein Experiment. Mittlerweile möchte ich das Buch, den Blog oder den Podcast nicht mehr missen. Auf UMWEGN geht es um Gesellschaft, Kommunikation, Selbstentwicklung und hin und wieder um philosophisches. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

2 Kommentare

    1. Hallo liebe Annika!

      Vielleicht ist es auch besser so… andererseits habe ich so meine aktuelle Stelle bekommen. Es ist wohl, wie immer, ohne böses nichts gutes und umgekehrt. 🙂

      Liebe Grüße und bleib auf UMWEGN!

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